OPT - Handyeinwahl
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OPT_HANDYIN - Mit Handy auf dem Router einwählen

OPT_HANDYIN ermöglicht es, sich mit einem Handy über ein Modem oder eine ISDN-Karte per GSM-Datenanruf in den Router einzuwählen. Das OPT ist nur mit GSM getestet worden. Ob GPRS oder HSCSD funktioniert kann ich nicht sagen. Das müssten andere probieren.

Dieses OPT basiert auf einer Mischung meines Howto für die Version 1.6.3 und Infos aus opt_mgetty von Michael Heimbach und von opt_ppp von Frank Meyer. Da sich ab fli4l Version 2.x Pfade, Struktur und Datenverwaltung extrem geändert haben, war es nicht mehr sinnvoll ein Howto zu erstellen. Daher nun das OPT.

Ein paar Infos vorweg. Das ganze ist primär darauf ausgelegt mit einer ISDN-Karte zu arbeiten. Bei Einsatz eines Modems sollte man das Modem ausschließlich für diesen Zweck benutzen. Es ist kein Fax- oder Datenanruf mehr möglich. Eventuell sollte man ein zweites Modem für diesen Zweck anschaffen. Das ISDN-System ist davon nicht betroffen, es sei denn beide Kanäle sind belegt (Kanalbündelung, Telefon und Daten gleichzeitig).

Nun zu der Erklärung der Variablen:
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OPT_HANDYIN

Möglich Werte: yes,no
Nun, wie üblich wird mit dieser Variable das OPT aktiviert

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HANDYIN_DEV

Mögliche Werte: com1 bis com4 für serielle Schnittstellen bei Modembetrieb
                          ttyI0 und ttyI1 für ISDN
Bei Einsatz einer ISDN-Karte ausschließlich für diesen Zweck ist es nicht nötig Circuits zu definieren. Die Devices ttyI0 und ttyI1 sind virtuelle Modem der ISDN-Karte die automatisch beim Laden der isdn4linux-Treiber installiert werden.

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HANDYIN_SPEED

Mögliche Werte: 9600, 14400
Hier wird die maximale Baurate angegeben mit dem mit dem Modem kommuniziert wird.

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HANDYIN_IPADDR

Mögliche Werte: IP-Adresse
In HANDYIN_IPADDR ist die IP-Adresse des fli4l auf PC-Seite einzutragen, z.B. '192.168.123.254'. Dies sollte ein eigenes Netz sein.

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HANDYIN_PEER

Mögliche Werte: IP-Adresse
In Variable HANDYIN_PEER wird die zu verwendende IP-Adresse des einwählenden Clients eingetragen, z.B. '192.168.123.1'.

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HANDYIN_NETWORK

Mögliche Werte: IP-Adresse
In HANDYIN_NETWORK ist das verwendete Netzwerk einzutragen, z.B. '192.168.123.0'

WICHTIG FÜR DIE ANGEGEBENEN IP-ADRESSEN:

  1. Die IP-Adressen dürfen nicht aus dem Netzwerk-Adressbereich des Ethernet-LANs stammen, sondern es muss für die Point-To-Point- Konfiguration ein eigener Netzwerk-Adressbereich verwendet werden!

  2. Damit der Client auch eine Verbindung zum Internet aufnehmen kann, ist das Mini-PPP-Netzwerk ebenso zu maskieren wie das LAN.

  3. Man sollte den Client-PC mit in die Host-Tabelle für den DNS-Server aufnehmen.
    Das hat folgenden Grund:
    Möchte man vom Client-PC telnet oder ftp zum fli4l-Router verwenden, machen die entsprechenden Daemons auf fli4l einen Reverse-DNS-Lookup, um festzustellen, wer denn da eine Verbindung wünscht. Ist der Client-PC nicht in der Host-Tabelle eingetragen, wird eine Verbindung in's Internet hergestellt, um den Namen des Clients herauszufinden. Und dieses kann durch Eintragen des Client-PCs in der Host-Tabelle vermeiden.

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HANDYIN_USER

Mögliche Werte: Text
Hier wird der Username zur Authentifizierung angegeben

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HANDYIN_PASS

Mögliche Werte: Text
Das Passwort zur Authentifizierung

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HANDYIN_INIT

Mögliche Werte: Text
Um das Modem bzw. die ISDN-Karte korrekt zu initialisieren werden spezielle Init-Strings benötigt. Lässt man ihn bei einem analogen Modems weg, dann wir ein Standardinitialisierung benutzt. Die einzelnen Parameter sind je nach Modem so extrem unterschiedlich, daß man damit probieren muss.
Bei ISDN sind zumindest zwei Angaben, die MSN und die Baudrate, nötig. Dabei ist AT&Emsn für die MSN zuständig (msn ersetzen durch Nummer ohne Vorwahl). AT&R9600 setzt die Karte auf 9600Baud. Für jeden gesendeten Wert muss auch die zu erwartende Antwort angegeben werden.

Beispiel: HANDYIN_INIT='ATZ OK AT&E123456 OK AT&R9600 OK'

Der Ablauf ist der, dass zuerst ATZ (Modem zurücksetzen) gesendet wird. Als Antwort wird OK erwartet. Dann wir die MSN auf 123456 gesetzt und auch OK erwartet. Und zum Schluß wird noch die Baudrate auf 9600 Baud gesetzt und wieder auf OK gewartet.
Man könnte auch 'ATZ OK AT&E123456&R9600 OK' schreiben, aber darunter leidet die Lesbarkeit und bei der Fehlersuche sieht man nicht so gut welcher Befehl einen Fehler verursacht.

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HANDYIN_DNS

Mögliche Werte: IP-Adresse
DNS für Einwahlrechner. Damits auch mit der Namesauflösung klappt. Sollte die Adresse des fli4l sein. Wird dem Client automatisch zugewiesen.

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BEISPIEL

OPT_HANDYIN='yes'
HANDYIN_DEV='ttyI0'              # Benutze ISDN-Kanal
HANDYIN_SPEED='9600'             # mit 9600Baud
HANDYIN_IPADDR='192.168.123.254' # fli bekommt die Nummer 254
HANDYIN_PEER='192.168.123.1'     # Einwählender PC die Nummer 1
HANDYIN_NETWORK='192.168.123.0'  # Hier wird das Netzwerk angegeben

und in der base.txt:
MASQ_NETWORK='192.168.6.0/24 192.168.123.0/24'
Dabei ist die erste Netzwerknummer die des Ethernet-LANs, die zweite die des PPP-HANDYIN-Netzwerks.

Als letztes ist noch die DNS-Konfiguration anzupassen: HOST_5='192.168.123.1 handy-pc'
Nicht vergessen, HOSTS_N zu inkrementieren!

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Parameter fürs Handy

Und nun zu der Handyseite. Das wird etwas umfangreicher das alles zu erklären. Zuerst einmal muss das Handy natürlich Datenanrufe unterstützen. Und wenns dann noch AT-Kommandos versteht oder sich die Einstellungen über Menü machen lassen um so besser.

Um zu kontrollieren ob das Handy AT-Kommandos und Datenanrufe unterstützt, das Handy an einen Rechner hängen (Infrarot oder Kabel), Terminalprogramm starten und folgendes eingeben:

AT+CBST=? + Return
Dann sollte in etwa folgendes erscheinen:
+CBST:(0,4,6,7,68,70,71),(0),(1) beim Siemens S35i
+CBST: (0-7,12,14-16,34,36,38,39,43,47-51,65,66,68,
70,71,75,79-81),(0,2),(1) beim Nokia 6210

Dabei bedeuten:

+CBST: (a1..ax),(b1..bx),(c1..cx)

a0automatische Erkennung (Standardwert)
 1300 bps (V.21)
 21200 bps (V.22)
 31200/75 bps (V.23)
 42400 bps (V.22bis)
 52400 bps (V.26ter)
 64800 bps (V.32)
 79600 bps (V.32)
 129600 bps (V.34)
 1414400 bps (V.34)
 1519200 bps (V.34)
 1628800 bps (V.34)
 341200 bps (V.120)
 362400 bps (V.120)
 384800 bps (V.120)
 399600 bps (V.120)
 4314400 bps (V.120)
 4719200 bps (V.120)
 4828800 bps (V.120)
 4938400 bps (V.120)
 5048000 bps (V.120)
 5156000 bps (V.120)
 65300 bps (V.110)
 661200 bps (V.110)
 682400 bps (V.110 or X.31 flag stuffing)
 704800 bps (V.110 or X.31 flag stuffing)
 719600 bps (V.110 or X.31 flag stuffing)
 7514400 bps (V.110 or X.31 flag stuffing)
 7919200 bps (V.110 or X.31 flag stuffing)
 8028800 bps (V.110 or X.31 flag stuffing)
 8138400 bps (V.110 or X.31 flag stuffing)
 8248000 bps (V.110 or X.31 flag stuffing)
 8356000 bps (V.110 or X.31 flag stuffing)
 11556000 bps (bit transparent)
 11664000 bps (bit transparent)
 
b0Asynchronous (Standardwert)
 1Synchronous
 2PAD Access (asynchronous)
 3PAD Access (synchronous)
 
c0Transparent
 1RLP (Standardwert)

Hier ein paar mögliche Einstellungen:

VerbindungEmpfangSendenDialstring
Analog Modem96009600+CBST=0,0,1;+CHSN=1,0,0,0
Analog Modem1440014400+CBST=0,0,1;+CHSN=2,0,0,0
Analog Modem1920019200+CBST=0,0,1;+CHSN=3,0,0,0
Analog Modem288009600/28800+CBST=0,0,1;+CHSN=4,0,0,0
Analog Modem4320014400+CBST=0,0,1;+CHSN=6,0,0,0
 
ISDN V.11096009600+CBST=71,0,1;+CHSN=1,0,0,0
ISDN V.1101440014400+CBST=81,0,1;+CHSN=2,0,0,0
ISDN V.1101920019200+CBST=81,0,1;+CHSN=3,0,0,0
ISDN V.110288009600/2880+CBST=81,0,1;+CHSN=4,0,0,0
ISDN V.1104320014400+CBST=81,0,1;+CHSN=6,0,0,0
 
ISDN V.12096009600+CBST=39,0,1;+CHSN=1,0,0,0
ISDN V.1201440014400+CBST=51,0,1;+CHSN=2,0,0,0
ISDN V.1201920019200+CBST=51,0,1;+CHSN=3,0,0,0
ISDN V.120288009600/28800+CBST=51,0,1;+CHSN=4,0,0,0
ISDN V.1204320014400+CBST=51,0,1;+CHSN=6,0,0,0

Diesen Initstring wird bei Windoof unter den erweiterten Modemeinstellungen eingegeben, bei Linux im init-chat des Modems.

Ich habe die Parameter nicht alle getestet. Bei mir läuft das ganze mit 9600Baud und einem Nokia 7650. Also bitte nicht lynchen wenns nicht klappen sollte. Alles was über 14400Baud hinausgeht läuft IMHO eh unter HSCSD/GPRS und geht damit ins Geld :-)

So, das wars schon. Ich hoffe, dass das Opt seinen Zweck erfüllt. Sollte jemand noch Fehler finden wäre ich für Infos dankbar.

Joachim Fossie Bär Reiter im Juni 2003


Und noch vielen Dank an die fli-Truppe für das fli4l-Paket
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